Gustav-Heinemann-Preis 2023
Preisträgerbuch ist 2023 der Jugendroman "Nächte im Tunnel" (Carlsen Verlag) von Anna Woltz und in der Übersetzung von Andrea Kluitmann. Regionaldirektorin Anja Bergmann ist Mitglied der siebenköpfigen Jury.
Erstellt am 14.11.2023
Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher geht 2023 an die Autorin Anna Woltz für ihren Roman "Nächte im Tunnel" (Carlsen Verlag) in Übersetzung von Andrea Kluitmann.
„Nächte im Tunnel“ erzählt vom Bombenkrieg in London 1940/41. Ella wächst in einer unvorstellbaren Welt auf, die sich zu großen Teilen in den Schächten der Untergrundbahn ereignet. Die Stärke des Buches liegt darin, dass die Autorin altersgerecht das Elend des Krieges anschaulich schildert. Junge Leserinnen und Leser können gerade dadurch, dass die Geschichte aus der Perspektive des 14-jährigen Mädchens geschildert wird, Empathie entwickeln. Zugleich wird gezeigt, dass auch unter diesen Bedingungen das Leben weitergeht und die betroffenen Menschen nicht einfach nur ohnmächtig dem Krieg ausgeliefert sind – und dass soziale Herkunft auch in Kriegszeiten einen Unterschied macht. Obgleich das Geschehen im London der 1940er Jahre spielt, ist die Analogie zum russischen Angriffskrieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung augenfällig.
Anna Woltz wurde 1981 in London geboren und wuchs in Den Haag auf. Sie studierte Geschichte in Leiden und arbeitet seither als Autorin und Journalistin. In den Niederlanden und Deutschland sind ihre Bücher bereits vielfach ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis, dem Luchs des Monats, dem Silbernen und Goldenen Griffel.
Andrea Kluitmann, geboren 1966, lebt und arbeitet in Amsterdam. Sie studierte Germanistik in Bochum und Amsterdam. Seit 1992 übersetzt sie Literatur, Graphic Novels, Drehbücher und Sachtexte aus dem Niederländischen. Sie gibt auch Workshops und hält Vorträge.
Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher
In Erinnerung an den Bundespräsidenten Gustav W. Heinemann verleiht die Landesregierung Nordrhein-Westfalen seit 1983 jährlich den Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher. Mit diesem Preis werden Bücher ausgezeichnet, die Kinder und Jugendliche ermutigen, sich für Menschenrechte, für gewaltfreie Formen der Konfliktlösung, für die Integration von Minderheiten und für ein friedliches Zusammenleben einzusetzen.
Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis ist die wichtigste friedenspolitische Auszeichnung für Kinder- und Jugendbücher im deutschen Sprachraum. Regionaldirektorin Anja Bergmann ist Mitglied der siebenköpfigen Jury.
Weitere Informationen auf der Seite der Landeszentrale für politische Bildung
Einladung zur Preisverleihung
Die Preisverleihung findet am 5. Dezember 2023 im Dortmunder U statt. Die Anmeldung erfolg über die Landeszentrale für politische Bildung, Ansprechpartner ist Frank Glasmacher.
Kaiserstr. 42a
40479 Düsseldorf
Telefon 0211 86445-0
Fax 0211 86445-99
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